Das "Koala"
- Projekt fördert Verstehen, Verständnis und Toleranz - v. Sieglinde Schwede - |
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Die Begründung zur Veränderung
des Unterrichts ergibt sich aus der Bestandsaufnahme der Rotthauser Bevölkerung
und der Beachtung der Sprachforschung: Rund 62 % der deutschen Kinder Rotthausens
wachsen mit rund 38% Migrantenkinder auf, die zwei- oder mehrsprachig sind.
Der überwiegende Teil der Kinder spricht türkisch. Mit dem Koala-Projekt
ermöglichen wir den deutschen Kindern den unvoreingenommen Umgang mit
der türkischen Sprache und Kultur. Türkischen Kinder erfahren
das systematische Sprachenlernen in der Muttersprache und in der Zweitsprache
Deutsch. Deshalb werden in jedem Jahrgang einige Koala-Klassen geführt.
Die Einführung der Buchstaben und Laute erfolgt für die deutschen und türkischen Kinder in Deutsch bei der Klassenlehrerin. Die gleichen Buchstaben werden für die türkischen Kinder etwas zeitversetzt im Muttersprachenunterricht eingeführt. Dabei sind die Reihenfolge der Buchstaben und die Methode zwischen der Klassenlehrerin und der Muttersprachenlehrerin abgesprochen. Oft werden Sachunterrichtsthemen wie zum Beispiel "Im Straßenverkehr", "Frühblüher" oder "Gesundes Frühstück" zweisprachig in den Team-Teaching-Stunden behandelt und jeweils im Klassenlehrerunterricht und im Muttersprachenunterricht fortgeführt. Die Eltern der Schulanfänger
wurden in einem Elternabend über den Sinn und die Durchführung
des Projekts informiert. Der Zuspruch war so groß, dass wir in diesem
Jahr drei der fünf Eingangsklassen als Koala-Klassen führen
werden. Koala ist also nicht nur eine
Alphabetisierungsmethode, sondern es ist eine Idee von gemeinsamem Unterricht
unterschiedlicher Kulturen, von Verständnis und Toleranz |